Jahrgangsübergreifendes Lernen in den Jahrgangstufen 1 bis 4

Ab dem Schuljahr 2023/24 wird das bestehende jahrgangsübergreifende Lernen in den Klassenstufen 1 und 2 ausgweitet auf die Jahrgangsstufen 1 bis 4.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass mit dieser Weiterentwicklung der überwiegende Teil unserer bewährten Arbeitsformen, wie sie mit den Kindern bereits jetzt im Schulalltagt umgesetzt sind, beibehalten werden.

Aus dem Infoabend vom 26. September 2022 und aus einzelnen Gesprächen haben sich noch Fragen ergeben, zu denen wir hier schon einmal einige Antworten zusammenstellen.
Diese Auflistung versteht sich nicht als abgeschlossen, so dass weitere Fragen fortlaufend aufgegriffen werden und Antworten ergänzt werden können.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit weitergehende, offene Fragen im Rahmen eingerichteter Sprechzeiten an Kolleginnen zu richten. Die dafür vorgesehenen Termine werden über den Infoverteiler mitgeteilt.

FAQ – Jahrgansübergreifender Unterricht 1-4 

 Wie soll die Zusammensetzung der Klassen im jahrgangsübergreifenden Unterricht an unserer Schule aussehen?

Wir möchten, dass Kinder aller Jahrgangsstufen (1-4) in den Klassen gemeinsam lernen.

Warum werden die bewährten Strukturen geändert?

Wir sehen in der Veränderung der Strukturen eine konsequente Weiterentwicklung unserer bisherigen Arbeit. Seit vielen Jahren haben wir Erfahrung mit dem jahrgangsübergreifenden Lernen in Klasse 1 und 2. Die Ausweitung auf die Klassen 1-4 verstehen wir als nächsten Schritt. Die Kinder bleiben die ganze Grundschulzeit über in einer Lerngruppe mit konstanten Bezugspersonen. Die individuelle Lernentwicklung steht im Mittelpunkt und kann innerhalb der neuen Strukturen noch besser berücksichtigt werden.

Wie wird man jeder Entwicklungsstufe gerecht?

Kinder lernen nicht gleich. Studien zeigen, dass Kinder zum Zeitpunkt der Einschulung in Ihrer Lernentwicklung um bis zu vier Jahre variieren können. Sie unterscheiden sich nicht nur im Lerntempo, sondern benötigen auch unterschiedliche Lernwege, Hilfen und Impulse. Kinder auf derselben Entwicklungsstufe werden im jahrgangsübergreifenden Unterricht bei der Einführung eines neuen Themas zusammengefasst und mit entsprechenden Arbeitsmaterialien versorgt. Die Möglichkeit klassenübergreifende Lerngruppen in verschiedenen Fächern zu bilden ist fester Bestandteil des Konzeptes. Die individuellen Talente, Begabungen und Schwächen der Kinder können somit besser berücksichtigt werden.

Wie profitieren sowohl jüngere als auch ältere Kinder in den altersgemischten Gruppen?

Jedes Kind in den altersgemischten Gruppen hat eigene Lernziele, die es anstrebt um sich weiterzuentwickeln. Alle Kinder lernen dabei gleichzeitig mit und voneinander. Sie helfen sich gegenseitig, orientieren sich aneinander und können Vorbilder für andere sein. Das Erklären festigt erworbenes Wissen und zeigt, dass das Thema wirklich verstanden wurde. Die Erfahrung „Ich kann das erklären“ führt zu einem gestärkten Selbstvertrauen. Das Alter der Kinder spielt dabei nicht zwingend eine Rolle. Auch jüngere Kinder können den älteren etwas beibringen, wenn sie durch Forschen an einem selbstgewählten Thema Experten geworden sind. Sozialer Stress wird stark vermindert, denn die Frage „Wer ist hier der Beste?“ wird gar nicht erst gestellt.

Wie kommen Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf mit dem Lernen in jahrgangsgemischten Gruppen zurecht?

Auch diese Kinder profitieren von den Vorteilen des jahrgangsgemischten Konzeptes. Jedes Kind bekommt so viel Begleitung und Strukturierungshilfen wie nötig.

Endet für alle Kinder der Unterricht zur gleichen Zeit?

Nein, die Kinder erhalten jeweils die für ihren Jahrgang vorgeschriebene Anzahl an Wochenstunden. Das bedeutet, dass die Dritt- und Viertklässler an manchen Tagen länger Unterricht haben werden als die Erst- und Zweitklässler.

 Wie viele Kinder werden pro Klasse unterrichtet?

Die Anzahl der Kinder pro Klasse hängt – wie auch jetzt schon – von den jeweiligen Anmeldezahlen ab und lässt sich daher nicht über mehrere Jahre voraussagen. Vom Land NRW vorgesehen sind mindestens 14, maximal 29 Kinder pro Klasse. Jede unserer Klassen wird zukünftig aus Erst-, Zweit-, Dritt- und Viertklässlern zusammengesetzt.

Wird es trotz der Altersmischung gemeinsame Klassenfahrten geben?

Ja, es wird auch weiterhin regelmäßige Klassenfahrten geben. Die Altersmischung stellt dabei kein Problem dar. Dies haben die Erfahrungen anderer Schulen, aber auch unsere eigenen gezeigt. Bereits mehrfach ist eine Eingangsklasse unserer Schule gemeinsam mit einer dritten oder vierten Klasse auf Klassenfahrt gefahren und wir konnten beobachten, dass alle Kinder davon profitieren konnten. Die erlebnispädagogischen Programme der verschiedenen Anbieter sind in der Regel sehr gut für altersgemischte Gruppen geeignet.

Wie wird zukünftig der Schwimmunterricht organisiert?

Wir werden sicherstellen, dass jedes Kind im Laufe seiner Grundschulzeit Schwimmunterricht erhält. Zur genauen Organisationsform wägen wir noch verschiedene Optionen ab. Eine Möglichkeit könnte sein, Anfänger- und Fortgeschrittenengruppen zu bilden.

 Kann man denn noch „Sitzenbleiben“?

Auch in der Jahrgangsmischung wird es so sein, dass Kinder drei, vier oder fünf Jahre in der Grundschule verbringen. Neu ist lediglich, dass sie dafür in keinem Fall die Klasse wechseln müssen. Die Entscheidung darüber trifft die jeweilige Klassenkonferenz.

In welchem Jahrgang gibt es Noten?

Wie bisher auch erhalten die Kinder unserer Schule im vierten Schuljahr die ersten Noten.

Werden die jüngeren Kinder von den älteren Kindern ernst genommen?

Wir haben (vor den Corona-Beschränkungen der letzten Jahre) bereits eine Vielzahl von jahrgangsübergreifenden Projekten durchgeführt. Immer wieder haben uns die Kinder damit beeindruckt, dass sie überaus empathisch mit den unterschiedlichen Entwicklungsständen von Erst-, Zweit-, Dritt- und Viertklässlern umgehen. Es gelingt ihnen gerade in der Altersmischung ganz besonders gut, passende und ermutigende Rückmeldungen und Tipps zu geben. Diese Beobachtung bestätigen auch andere Schulen.

Wird es Veränderungen der Personalsituation geben?

Der Stellenschlüssel ist nicht abhängig von der Organisationsform der Schule und wird sich daher nicht grundlegend ändern. Durch die Umsetzung unserer Richtlinien und Lehrpläne haben wir jedoch bereits jetzt jahrelange Erfahrung darin, jedes Kind einzeln zu betrachten und gemäß seines Lernstandes zu fördern und zu fordern. Im künftigen Konzept und neuen Schulgebäude gewinnen wir hinzu, dass wir noch besser miteinander kooperieren und unsere Personalressourcen noch besser nutzen können.

Wie werden die Eltern über den Lernstand ihres Kindes informiert?

Selbstverständlich wird es auch weiterhin regelmäßige und ausführliche Beratungsgespräche mit der jeweiligen Klassenlehrerin geben. Sollten Sie zwischenzeitlich Fragen zum Lernstand Ihres Kindes haben, melden Sie sich bitte.

Diese FAQ-Liste wird auf Grundlage Ihrer aktuellen Fragen fortlaufend ergänzt.